I just wrote a longer review about the worlds in German, published on the
DHV site soon.
The last two days were cancelled for weather reasons, rain and very windy conditions yesterday. That way we had time to prepare our gliders for the long trip back home - and finally have some time for socializing!
A party last night lasted till early morning, and resulted in a broken foot for a French team pilot when he tried to walk home on the poorly lit, rough cobble stone streets of Valle...
Christian Ciech as the deserving winner and Antoine Boisselier as 2nd obviously had a lot of fun with their presents, a huge sombrero and a poncho. Only 3rd ranking Christian Voiblet (Sui) could not join the party, as he is still waiting for a shoulder operation after a hard landing in the last task. All pilots cheered for Christian very loud when Christian Ciech talked to him on the mobile phone.
Big congrats to team Italy, team France and, most of all, the great Aussie team for the bronze medal! And to local legend Rudy Gotes who had a huge share in organizing the comp, accomodating pilots - and he ended up 10th overall, best American pilot!
Im too tired to translate the text right now, so just the German version for my German speaking friends today:
Nachdem der gestrige Tag abgesagt worden war, standen nicht nur die Sieger fest, sondern wir konnten auch in aller Ruhe im Garten unseres Hauses die große Pack-Aktion starten. Spätestens jetzt beneide ich alle Gleitschirmflieger, denn es tut jedes Mal weh, die Drachen kurzzupacken und die langen Kisten beim staunenden Stationspersonal am Schalter einzuchecken, auch wenn es die Airline meines Vertrauens ist. Doch in der ruppigen, mexikanischen Thermik und bei den windigen Bedingungen war ich glücklich, ein festes Profil über mir zu haben. Die Wolkenbasis ist Anfang März doch deutlich tiefer als bei allen anderen Wettbewerben im Januar und Februar, die ich hier in Valle bisher geflogen habe. Dazu kommen stärkerer Wind und zerrissenere Thermik, was sowohl den Schwierigkeitsgrad der Aufgaben und wohl auch das Risiko bei den Landungen erhöht.
Gerade regnet es draussen - sehr ungewöhnlich für Valle de Bravo zu dieser Jahreszeit, noch ungewöhnlicher für den Tag NACH einer Weltmeisterschaft. Meistens herrscht am Tag danach das beste Wetter der ganzen Saison ;) Aus diesem Grund fand die Siegerehrung heute im noblen Hotel „Misión“ statt, wo auch die CIVL-Offiziellen untergebracht waren. Die schöne italienische Nationalhymne war heute gleich zweimal zu hören - es ist beeindruckend, wenn der professionelle Opernsänger Filippo Oppici die Zeilen mit voller Inbrunst schmettert und alle anderen vom Team und natürlich das Publikum mitreisst! Verdiente Goldmedaille für Christian Ciech (Einzelwertung), standing ovations für die sympathischen Italiener um Teamleader Flavio Tebaldi.
Die Franzosen haben wohl zumindest die Silbermedaille erwartet, aber die Australier waren positiv überrascht über ihren Bronzetitel - vielleicht auch, weil sie die Meister darin waren, sich schon VOR dem Start auszuschalten. Montezumas Rache, Erkältungen und Nasenbluten waren dabei fast gewöhnlich, schlimmer sah Guy Hubbards blutüberströmtes Gesicht aus, als er am Startplatz mit der Stirn voraus in einen Stacheldraht gestolpert war. Die Sanis waren immer gut beschäftigt!
Der Franzose Antoine Boisselier wurde zweiter, doch leider konnte niemand dem drittplatzierten Schweizer Christian Voiblet persönlich gratulieren, da er sich bei seiner letzten Landung die Schulter brach und im Krankenhaus auf eine OP wartet. Das heisseste Schweizer Rennpferd, Sieger des Weltcup Superfinales Gleitschirm von Valle de Bravo, Peter Neuenschwander, schied bereits nach vier Tagen durch einen Bruch im Handgelenk aus, „Blenky“ Steve Blenkinsop aus Australien passierte dieselbe Verletzung zum Glück erst im letzten Durchgang. Ich schreibe das nicht, um Euch zu schockieren, sondern nur, damit Ihr Euch vorstellen könnt, wie es hier auf der WM zur Sache ging. Man meint, eine sichere Landewiese (auf 2300m MSL oder höher) gefunden zu haben und stellt beim Endanflug nicht nur fest, dass sich der Wind gemeinerweise spontan um 180 Grad gedreht hat, sondern auch, dass es sich nicht um kleine Erdschollen im Acker handelt, sondern um steinharte „Wuppdidus“ (wie Jörg sie nennt), die dem Schweizer Francis Gafner gleich beim ersten Trainingsflug einen Gipsfuss beschert haben.
Der Durchschnittsteilnehmer hier auf der WM hat übrigens mehr als 20 Jahre Wettbewerbserfahrung in der Tasche und hat vom hochalpinen Colorado bis Forbes-Flachland alles mitgenommen. Diese Weltmeisterschaft war die intensivste aller Zeiten, was den Verschleiss an Piloten und Material angeht. Insgesamt sind vierzehn Piloten zwischenzeitlich oder komplett durch Verletzungen oder zerstörte Geräte ausgefallen, weit mehr haben die Zähne zusammengebissen und sind mit genähten Platzwunden und Prellungen am nächsten Tag wieder an den Start gegangen.
Sicher habt Ihr Euch gefragt, was eigentlich mit dem deutschen Team los war und warum nicht mehr als der 10. Platz herauskam? Wir wussten vorher, auf was wir uns einliessen, und dass es für Drachen nur alle zehn bis zwanzig Kilometer wirklich sichere, gute Landeplätze gibt. Auch waren die Wetterbedingungen für alle Piloten gleich. Aus meiner Sicht kann ich nur sagen, dass ich mehrfach meinen Flug aus Sicherheitsgründen abgebrochen habe, weil mir das Risiko beim Weiterflug in hügeliges Gelände bei stark böigem Wind zu hoch erschien. Eigentlich ist keiner aus unserem Team zimperlich, aber wenn man nur ein wenig neben der guten Spur geflogen ist oder ein schlechtes Timing hatte, war man verdammt schnell gelandet. Abends sassen wir regelmässig zusammen und haben uns die Köpfe darüber zerbrochen, wie wir unsere Leistung steigern können, ohne ein höheres Risiko eingehen zu müssen. Gerd hat mit seinem Tagessieg im vorletzten Task glanzvoll bewiesen, dass er nicht nur in der Weltrangliste einen Platz in den Top Ten verdient hat. Auch Andre ist bemerkenswert nervenstark mit seinem reparierten Drachen wieder eingestiegen. Roland schnitt als zuverlässigster Zielflieger am besten aus unserem Team ab, auch Jörg und Newcomer Achim haben ein paarmal satt fürs Team gepunktet, wodurch wir wenigstens die Ungarn und Brasilianer einholen konnten. Ich dagegen muss wohl erkennen, dass ich mit meiner Flächenbelastung stärker auf Flachlandwettbewerben punkten kann als hier im (gegen-)windigen Hochgebirge.
Selbst die Veranstalter haben im Nachhinein zugegeben, dass Valle wohl kein geeignetes Gelände ist für eine Drachenflug-Weltmeisterschaft unter heutigen Bedingungen. Die Aufgaben sollten immer mehr als 100km lang sein, doch zu schnell stösst man an Grenzen wegen starken Windes, unlandbaren, stromleitungsüberzogenen, bewaldeten Gegenden, dem Mangel an geeigneten Zielwiesen - und der unüberschaubaren Rückholerei auf schlecht oder gar nicht kartographierten Strassen. Nicht ohne Grund hat das allmorgendliche Tasksetting- und Safety-Briefing, zu dem Gerd und ich täglich um 8.20 Uhr lospilgerten, immer mehr als eine Stunde gedauert, bis man sich auf einen Task einigen konnte, der sinnvoll erschien. Am Start im Pilotenbriefing wurde dann weiterdiskutiert...
Wir sind froh, dass unser Team fit und mit fast allen Ersatzteilen im Gepäck wieder die Rückreise antreten kann. Herzlichen Dank für Euer Interesse und Eure Unterstützung, riesigen Dank an den DHV, alle Mitglieder und an unsere Sponsoren. Ohne Euch hätten wir diese Aktion nicht stemmen können! Wir gratulieren den verdienten Siegern Christian Ciech, Antoine Boisselier und Christian Voiblet. Und sind in Gedanken schon bei der Trofeo Montegrappa - denn „nach der WM ist vor der WM“ !
Herzlichst,
Eure
Corinna